Dimitri Hegemann
Dimitri Hegemann, Kulturschaffender und Raumforscher, beschäftigt sich gerne mit Dingen, die anders sind. Er bringt Dinge in Bewegung. Auf der einen Seite sind es ungewöhnliche Ausdrucksformen in Bild und Ton und andererseits sind es Räume für alternative Kultur, die ihn interessieren. Stationen seines Wirkens sind das nonkonforme Atonalfestival, die Entwicklung des Tresor Clubs, der maßgeblich junge Menschen aus West- und Ost Berlin zusammenführte. Das geschah damals auch durch die neue elektronische Musik, »Techno« genannt, die Dimitri in Detroit ein Jahr zuvor entdeckt hatte. In den letzten Jahren widmet sich Hegemann vergessenen industriellen Räumen. Er bezeichnet sich selbst oft als »Raumforscher«. Der Prozess der Transformation einer Ruine in einen lebendigen Kulturraum ist seine Strategie für neue, moderne Arbeitsplätze. Der Zusammenhang einer lebendigen Nachtkultur mit der Stadtentwicklung ist eines der wichtigeren Themen in seiner langjährigen Forschung. Tatsächlich ist sein Beitrag für den erfolgreichen Weg von der Subkultur zur Kreativwirtschaft von wegweisener Bedeutung. 2012 gründetet er zusammen mit Annette Ochs die Gruppe »Happy Locals« , die Strategien für kleine und große Gemeinden entwickeln, in Deutschland wie auch im Ausland, die von Abwanderung betroffen sind. Gerade für Jugendliche fehlen in Kleinstädten oft Plattformen und Strukturen, um sich ausdrücken zu können. Die Folgen: Abwanderung in die Großstädte und ein Schrumpfen oder sogar ein kulturelles Aussterben von Kulturprogrammen für Jugendliche in kleinen Gemeinden. Seit 2021 hat Hegemann die Tresor Foundation Berlin aufgebaut, die sich darum bemüht Kulturräume aus der Spekulation zu ziehen und Kulturschaffenden Planungssicherheiten zu geben. Vor dem deutschen Städtetag stellte er im Oktober 2021 die Initiative » Clubs für Deutschland« vor. Es folgten darauf viele Anfragen aus verschiedenen Städten für eine solche Möglichkeit. Der Aufbau einer Clublandschaft in einer vielseitigen Nachtkultur lohnt sich für Mittelstädte.