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Kulturbunker

AUGN

»Wer den Zeigefinger nicht mag, muss den Mittelfinger ertragen.« Das Duo Augn macht kabarettistischen Spoken Word-Post-Punk, trägt Strumpfmasken und auch dieser Versuch einer akkuraten Band-Beschreibung lässt sie höchstwahrscheinlich verächtlich mit den Schultern zucken. Fakt ist: Augn sind schmerzhaft ehrlich. Gefallen wollen sie niemandem, kritisiert werden alle: Beyoncé, Falco, die Berliner Hipster-Bubble, Student*innen, die Junge Union. Es ist die Kritik an der Gesellschaftskritik. Garstige Ironie an dem immer-ironischen digitalen Zeitgeist. Scheiße unangenehm. Das sollen Songs wie »Deutschrap ist tot«, »Falcos Tochter« und »Vintage« eben auch sein. Anspruchsvoll, ohne den Anspruch, irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden. Das müssen Konzertbesucher*innen eben aushalten.

Zwei personen stehen nachts in einem Park. Sie tragen Strumpfhosen über dem Kopf, um ihre Gesichter zu verzerren.