Lesung: »Partypeople« von Stefan Sommer
Der Ich-Erzähler im neuen Roman von Stefan Sommer hat alles und nichts: Als erfolgreicher Techno-DJ wird er auf private Partys von Superreichen eingeflogen, lässt sich von Haute-Cuisine-Chefs bekochen, nächtigt in Grand Hotels. Ein luxuriöses Leben zwischen Helikopterflügen, Infinitiy-Pools, Champagner und den immer groteskeren Wünschen eines Superstars, der von sich und der Welt gelangweilt ist. Dazwischen: Loneliness. Designerdrogen und Schmerzmittel helfen nur vorübergehend, und auch Christian, ein verheirateter Mann, ist schnell wieder aus dem Leben des DJs verschwunden.
Während seiner gnadenlosen Hetze um die Welt erkennt der Erzähler irgendwann, dass er davonläuft: Vor dem Verlust der Mutter, die Jahre zuvor verstorben ist. Seither trägt er ihre Lieblingsblumen als Tattoo auf der Haut – ein zarter Versuch, der Härte der Erfolgsindustrie etwas entgegenzusetzen.
Stefan Sommer liest aus seinem neuen Roman »Partypeople« und erzählt mit kalter Komik aus der Welt des großen Geldes, von Rich Kids, Tech-Oligarchen, performativer Männlichkeit und neuem Kapitalismus. Man wünscht dem Erzähler einen Ausweg – und ahnt doch, dass es keinen geben kann.
Moderation: tba
